Wie sollen Christen in der Endzeit leben?

„Nicht Weltuntergangsstimmung soll unser Leben bestimmen, sondern die Freude über den kommenden Christus.“

Nicht nur Christen, auch eine Reihe von Politikern und Wissenschaftlern sind heute der Überzeugung, dass wir in den letzten Tagen der Weltgeschichte leben. Endzeit bedeutet jedoch nicht Entmutigung und Angst. Auch wenn düstere Zeichen uns erschrecken mögen, sie sind Zeichen der Hoffnung! Diese Sichtweise fällt nicht leicht. Da spricht Jesus von Kriegen, Seuchen und Katastrophen, von Verfolgung, Unglaube und Verführung, von Gesetz- und Lieblosigkeit (Matthäus 24,3-14). Um in solchen Ereignissen noch von Hoffnung getragen zu werden, brauchen wir eine enge Beziehung zu Christus.

Man kann das 20. Jahrhundert mit Recht als Epoche des Kriegs, der Gewalt und des Terrors bezeichnen. Außerdem wurde unser Planet seit Beginn der Geschichtsschreibung noch nie von so vielen schwerwiegenden Erdbeben heimgesucht wie in unserer Zeit. Hunger und Unterernährung lassen jeden Tag Tausende vom Menschen sterben. Seuchen, Krebs und Aids zeigen die Grenzen unseres medizinischen Könnens. Alle diese schrecklichen Ereignisse sind jedoch laut Jesus nur der Anfang vom Ende (Matthäus 24,8). Sie zeigen uns, dass die Uhr der Weltgeschichte abläuft.

„Erschreckt nicht!" – mit diesen Worten versucht Jesus uns deshalb Mut zu machen (Matthäus 24,6). Die täglichen Berichte über Katastrophen, Terror und Gewalt können uns sonst den Blick für das Gute und Schöne des Lebens trüben. Weltuntergangstimmung sollte uns nicht beherrschen. Sie nimmt uns nur die Kraft zur Bewältigung unseres Lebens und raubt uns Freude und Zuversicht.

Jesus spricht daraufhin von Verfolgung, Verführung und Verrat. Auch hier kann man leicht an die Grenzen einer hoffnungsvollen Lebenshaltung stoßen. Zwar gehören die Scheiterhaufen der Vergangenheit an und die Verfolgungen von Christen in anderen Ländern sind weit von uns entfernt. Aber wenn auch wir Nachteile wegen unseres Glaubens einstecken müssen oder Verwandte sich gegen uns stellen, können uns Zweifel und dunkle Gefühle erfassen.

Doch Jesus bleibt nicht beim Leid und Elend dieser Welt stehen. Er spricht nicht nur vom Überhandnehmen der Gesetzlosigkeit und dem Erkalten der Liebe unter den Menschen (Matthäus 24,12). Er gibt uns auch ein Zeichen der Hoffnung: Wenn das Evangelium vom Reich Gottes in der ganzen Welt verkündigt wird, dann kommt das Ende! (Matthäus 24,14) Nicht Katastrophen und Chaos sind die eigentlichen Zeichen des Weltendes, sondern eine weltweite Botschaft der Hoffnung: Jesus kommt, um dem Elend dieser Welt eine Ende zu setzen, um sein Reich der Liebe und Gerechtigkeit zu errichten!

In Philipper 4,4-8 schildert Paulus, wie Christen deshalb in der Endzeit leben: Wir sollen uns freuen und Gutes tun, weil Jesus bald kommt. Wir dürfen ohne Sorgen leben, weil wir mit Gott über unsere Probleme und Nöte reden können. Auch wenn andere Menschen es nicht begreifen, soll uns innerer Friede erfüllen. Das alles ist jedoch nur möglich, wenn wir auf das Gute und Schöne des Lebens schauen.

Wer nur auf Leid und Unglück starrt, auf Terror und Gewalt, wird verzweifeln oder resignieren. Christen aber sollen mit einem positiven Blick die Weltlage betrachten. Sie fürchten nicht das Ende der Welt, sondern sie freuen sich auf den wiederkommenden Christus und sein Reich (Lukas 21,28).