Was wäre, wenn Jesus nicht zu uns gekommen wäre?
"Ohne Jesus wäre unsere Welt ohne echte Hoffnung.“
Nur wenige Menschen haben sich bisher darüber Gedanken gemacht, wie eine Welt ohne Jesus Christus aussähe, obwohl uns diese Fragen eigentlich alle angehen: Was haben wir dem Christentum zu verdanken? Welche Entwicklungen hat es gebremst, welche gefördert? Was hat es verschuldet? Und darüber hinaus die Frage: Was verdanken wir Jesus selbst?
Wäre Jesus von Nazareth nicht geboren, gäbe es keine christlichen Kirchen. Gerade der Katholizismus hat die Welt und die historischen Ereignisse stark geprägt. Kurz gesagt, die Geschichte wäre völlig anders verlaufen und auch die politische Landschaft sähe heute vollkommen anders aus. Vielleicht wären Technik und Wissenschaft unserer Zeit weit voraus, weil die Kirche im Mittelalter die Naturwissenschaften ausbremste und verhinderte, dass die medizinischen und mathematischen Kenntnisse der Araber schon früher nach Europa kamen. Dagegen wurden Musik, Baukunst, Dichtung und Malerei durch die Kirche stark gefördert. Ohne Christentum hätten sie eine andere Richtung genommen. Es hätte natürlich auch keine Kreuzzüge, keine Inquisition, keine Verfolgung von Andersgläubigen und vielleicht auch keinen Antisemitismus gegeben.
Wahrscheinlich gäbe es ohne Jesus Christus keine moralisch-sittlichen Vorschriften, die Gültigkeit haben. Alles wäre nur eine Sache der Absprache. Das Christentum gründet nämlich seine moralischen und ethischen Ansichten auf göttliche Vorschriften (beispielsweise auf die Zehn Gebote und die Bergpredigt). Gäbe es keinen Gott als höchste Autorität, wäre dem Menschen letztlich alles erlaubt. Er könnte selbst bestimmen, was für ihn gut und richtig ist. Der christliche Glaube war also bisher auch ein Schutzwall gegen moralische Willkür.
Ohne Jesus gäbe es keine befriedigende Lösung für die Frage der Schuld. Neben Angst, Aggression und Depression sind viele Menschen von Schuldgefühlen belastet – auch wenn sie feststehende moralische Werte leugnen. Durch Flucht in die Welt der Suchtmittel, durch Selbstbestrafung bis hin zum Selbstmord oder durch die Projektion der eigenen Schuld auf andere und deren Bestrafung versuchen viele vergeblich, dieser inneren Belastung zu entkommen. Mit seinem Opfer für unsere Sünde und der Befreiung von unserer Schuld hat Christus etwas völlig Neues gebracht, das keine andere Religion anbietet: Er schenkt uns Freiheit vom Bösen (Johannes 8,34-36).
Ohne Jesus gäbe es außerdem keine Hoffnung auf ewiges Leben. Er hat den Tod besiegt und wird jedem, der ihm glaubt, auch vom Tod auferwecken (Johannes 6,40). Wäre Jesus nicht zu uns auf die Welt gekommen, gäbe es also keine Befreiung vom Bösen und keine Auferstehung der Toten. Unser Leben wäre ohne Sinn und Zukunft. Eine Welt ohne Christus sähe also nicht nur politisch, kulturell oder religiös anders aus. Es wäre auch eine Welt ohne echte Hoffnung.