Warum hilft mir Gott nicht aus meiner Niedergeschlagenheit?

"Viele Menschen sind von ihren belastenden Gefühlen frei geworden, als sie anfingen, über das Gute, Schöne, Liebenswerte und Erfreuliche des Lebens nachzudenken (Phil 4,8)."

Menschen, die unter Depressionen leiden, haben oft den Eindruck, dass Gott schweigt und ihnen nicht helfen kann oder will. Auch in der Bibel wird von Menschen gesprochen, die zeitweise unter ähnlichen Gefühlen der Hoffnungslosigkeit litten. Doch sie haben nach schweren Tagen wieder zum Frieden und zur Freude zurückgefunden.

Wir dürfen deshalb nicht aus den Augen verlieren, dass Gott auf unserer Seite steht. Deshalb kann uns nichts von seiner Liebe trennen (Röm 8,14-39), auch nicht unsere dunkle Stimmung. Wer an Jesus glaubt, der hat das ewige Leben (Joh 5,24; 6,37.40.47). Und wer zu Jesus kommt und mit ihm leben will, den wird er nicht hinaus stoßen (Joh 6,37). Wir haben zwar hier auf der Erde mit körperlichen und seelischen Erkrankungen zu kämpfen, aber Gott wird uns ein ewiges Leben schenken, bei dem es kein Leid, keine Depressionen und keinen Tod mehr gibt (Offb 21,1-5). Deshalb können wir uns auf die Zukunft freuen.

Jeder Mensch wird immer wieder von Gefühlen der Mut- und Hoffnungslosigkeit erfasst. Manchmal stark, manchmal nur schwach: Wenn unser Körper krank ist, liegt unsere Stimmung im Keller. Ist unsere Ernährung nicht vollwertig, fühlen wir uns kraftlos und möchten am liebsten alles hinwerfen. Fehlt uns ständig ausreichend Schlaf, haben wir einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel oder Blutdruck, sind wir schlaff, freudlos und ohne inneren Schwung. Kommt unser Hormonhaushalt durcheinander oder unser Stoffwechsel, werden auch unsere Gefühle verwirrt. Haben wir starke seelische Erschütterungen einzustecken oder belasten uns Mitmenschen, Arbeit oder Ereignisse, fühlen wir uns mutlos und ohne Hoffnung.

Das weiß Gott. Er kennt uns und unsere Schwachheit. Außerdem kann Jesus uns verstehen, weil er selbst Trauer, Todesangst und Verlassenheit verspürt hatte (Mt 26,38; 27,46; Lk 22,44). Aber er fand aus diesen Gefühlen einen Ausweg. Er wusste, Gott hat mich nicht verlassen, auch wenn es jetzt den Anschein hat! Ich gehöre zu ihm, auch wenn ich nichts empfinde. Er liebt mich, und er bleibt mein Vater! Deshalb kann ich mein Leben in seine Hände legen (Joh 23,46). Er lässt mich nicht fallen!

Deshalb sollten auch wir uns nicht von dunklen Stimmungen treiben lassen, sondern den Zusagen Gottes vertrauen. Viele Bibeltexte sprechen von Gottes Liebe. Wir sollten sie uns immer wieder bewusst machen. Paulus sagte einmal: „Überwinde das Böse mit Gutem!" (Röm 12,21). Das können wir auch auf unsere Gefühle und Gedanken beziehen. Überwinden wir also unsere negativen Stimmungen mit guten Gedanken!

Viele Menschen sind von ihren belastenden Gefühlen frei geworden, als sie anfingen, über das Gute, Schöne, Liebenswerte und Erfreuliche nachzudenken (Phil 4,8). Sie haben ihre Gedanken also bewusst von dem Negativen der Welt abgewendet und versucht, das Schöne und Gute des Lebens zu sehen. Das fiel ihnen am Anfang schwer. Aber je öfter sie sich mit dem Positiven ihres Lebens beschäftigten, desto leichter fiel es ihnen. Das hat neben medizinischen und anderen Maßnahmen mitgeholfen, von ihrer Niedergeschlagenheit frei zu werden. Und sie haben nicht vergessen: Gott liebt mich und möchte, dass ich mich wieder von Herzen freuen kann.