War Jesus am Kreuz nur scheintot?
„Die Göttlichkeit Jesu, sein stellvertretender Tod, seine Auferstehung und sein Kommen zum Weltgericht sind die Grundlagen des Christentums.“
Es scheint kein Jahrzehnt zu vergehen, ohne dass neue Spekulationen über Jesus verbreitet werden. Er sei ein politischer Revolutionär gewesen, behauptete man in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Maria Magdalena wäre seine Geliebte, wurde später verbreitet. Dann erklärte man ihn zum Homosexuellen. Man machte ihn auch zum Mitglied der Essener-Mönche von Qumran. Und schließlich wurde die Behauptung verbreitet, Jesus sei in Wirklichkeit nicht am Kreuz gestorben, sondern nur scheintot gewesen. Nachdem er im Felsengrab wieder zur Besinnung gekommen sei, wäre er nach Nordosten gewandert und habe im Gebiet des heutigen Irak, im Iran und in Indien seine Lehren verbreitet. Er habe außerdem geheiratet, sei im hohen Alter eines natürlichen Todes gestorben und in Kaschmir begraben worden.
Alle diese Theorien können nicht bewiesen werden. Sie zielen jedoch darauf ab, die Bibel unglaubwürdig zu machen und Jesus als normalen Mensch darzustellen: Er sei nicht der vom Himmel gekommene Gottessohn, sondern das uneheliche Kind Marias. Er sei nicht für die Schuld aller Menschen gestorben und damit ihr Erlöser von Sünde und Tod. Er sei weder von den Toten auferweckt worden, noch in den Himmel zurückgekehrt. Deshalb werde er auch nicht wiederkommen, um die Toten aufzuerwecken und Gericht zu halten. Er sei nur ein gescheiterter Reformer und Weltverbesserer.
Offensichtlich soll mit diesen Theorien der Lebensnerv des christlichen Glaubens getroffen werden, denn die Göttlichkeit Jesu, sein stellvertretender Tod, seine Auferstehung und sein Kommen zum Weltgericht sind die Grundlagen des Christentums.
Berichte und Legenden von Männern, die im Osten Ähnliches verkündigt haben wie Jesus von Nazareth, sind Hinweise, dass christliche Missionare nicht nur nach Westen und Norden gezogen sind. Noch heute finden wir in Indien die Thomaschristen, deren Kirche vielleicht durch den Apostel Thomas gegründet wurde. Sogar in China und Japan gibt es Spuren des Christentums. Offensichtlich haben sich die Apostel und Evangelisten der jungen christlichen Gemeinde mit ihrer Verkündigung nicht auf das römische Reich beschränkt.
Es ist außerdem unglaubwürdig, dass Jesus scheintot gewesen sei. Schließlich wird berichtet, dass Blut und Wasser aus seiner Wunde liefen, als der römische Soldat ihm den Speer in die Seite stieß. Auch wenn er bis zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich tot gewesen wäre, der Speerstoß hätte ihn endgültig getötet. Es ist außerdem schwer zu glauben, dass jemand, der vom Scheintod erwacht, einen Stein vom Höhleneingang wegrollt, den nur mehrere Männer von außen entfernen können. Genauso unwahrscheinlich ist die Behauptung, die römischen Soldaten wären vor einem Mann davongelaufen, der mit letzter Kraft aus einer Grabhöhle kriecht.
Alle Versuche, die Bibel für unglaubwürdig zu erklären, sind bisher gescheitert. Gerade die Archäologie hat viele ihrer Aussagen bestätigt. Wenn aber Christus nicht „in Kaschmir gestorben", sondern tatsächlich auferstanden und zu Gott zurückgekehrt ist, dann beweist er das selbst! Nur ein lebendigerGott kann nämlich Gebete erhören und Menschen von Grund auf verändern.