Können Christen durch falsche Erwartungen und Jesus-Erscheinungen getäuscht werden?
„Wer Jesus von ganzem Herzen liebt, nach seinem Wort lebt und vom Heiligen Geist erfüllt ist, wird spüren und wissen, wer der echte Herr und Erlöser ist.“
Während manche Menschen nichts mehr von der Zukunft erwarten, arbeiten andere daran, ihre Zukunft zu sichern. Doch nicht selten werden sie später enttäuscht, weil alles ganz anders gekommen ist, als sie erwartet haben. Christen sollten deshalb nicht fantastischen Spekulationen vertrauen, sondern dem Wort Gottes, wenn es um die Zukunft ihres Lebens und der Welt geht.
Jesus hat uns versprochen, zurückzukommen, um uns zu sich zu nehmen (Johannes 14,1-3). Auf dieses Ereignis steuert die Weltgeschichte hin. Deshalb ist es kein Wunder, wenn sich daran auch viele Spekulationen entzünden. Immer wieder traten selbsternannte Propheten auf, die das unmittelbar bevorstehende Kommen Jesu ankündigten und es mit Ereignissen verbanden, von denen wir nichts in der Bibel lesen. Schon oft gaben sich Menschen in den letzten 2000 Jahren als wiedergekommener Christus aus, ganz zu schweigen von Jesus-Erscheinungen in geheimen Zirkeln weniger Eingeweihter (vgl. Lukas 21,8). Seit einigen Jahren werden von Christen Handzettel verteilt, auf denen eine Jesus-Erscheinung abgebildet ist. Bevor er als Richter der Welt komme, werde er allen Menschen als König der Barmherzigkeit erscheinen – so diese Jesus-Erscheinung. Doch das steht im Widerspruch zur Bibel, die nur eine Wiederkunft Jesu kennt (Hebräer 9,26-28). Es entsteht der Verdacht, dass eines Tages ein Großteil der Menschheit durch übernatürliche Erscheinungen verführt werden wird (1. Timotheus 4,1; 2. Thessalonicher 2,9-11).
Deshalb müssen wir uns anhand der Bibel klar werden, wie Jesus tatsächlich wiederkommt. Die Bibel macht darüber konkrete Aussagen: Er kommt mit großer Kraft und Herrlichkeit (Matthäus 24,30; Lukas 9,26), für alle Menschen sichtbar (Offenbarung 1,7; Apostelgeschichte 1,9-11) und hörbar (1. Thessalonicher 4,16; Matthäus 24,31), um die Toten aufzuwecken (Johannes 5,28.29; 1. Korinther 15,51-53) und um die Gläubigen zu sich zu holen (Johannes 14,3; 1. Thessalonicher 4,16.17). Diese Texte sprechen von keiner „Vorwiederkunft" oder einem Kommen Jesu als „König der Barmherzigkeit". Die Wiederkunft Jesu ist vielmehr ein einmaliges, großartiges Ereignis, dass die ganze Welt erschüttern wird.
Natürlich kann der Widersacher Gottes Jesu Wiederkunft teilweise nachahmen: Er kann sich als Christus ausgeben und am Himmel erscheinen – aber nicht für alle Menschen gleichzeitig. Er kann durch spiritistische Erscheinungen die Auferstehung von Toten nachahmen – nicht aber die Auferstehung aller Verstorbenen und auch nicht die Entrückung der Nachfolger Jesu. Er kann durch gewaltige Katastrophen viele Menschen in den Tod reißen – nicht aber alle Gottlosen sterben lassen (Lukas 17,26-30; Offenbarung 14,14-20; Offenbarung 19, 11-21). Er kann biblische Wahrheiten verkünden und die Menschheit durch erstaunliche Wunder in seinen Bann ziehen – nicht aber die Menschen mit Liebe berühren, die in enger Gemeinschaft mit Jesus leben und von seinem Geist geleitet werden.
Hier werden sich die Geister scheiden. Wer Jesus von ganzem Herzen liebt, ihm nachfolgt, sein Wort zur Grundlage seines Lebens gemacht hat und vom Heiligen Geist erfüllt ist, wird spüren und wissen, wer der echte Herr und Erlöser ist, mit dem er die Ewigkeit verbringen wird. Deshalb kann er nicht getäuscht werden.