Wie wird es im Himmel sein?

Schon viele Menschen haben sich die Frage gestellt, wie es im Himmel sein wird. Die Bibel beschreibt ihn jedoch nur mit knappen Worten und meistens in Bildern, weil wir Menschen die Herrlichkeit dort nicht wirklich begreifen können.

So steigt Johannes in einer Vision in den Himmel hinauf (Offb 4,1ff.), aber sein Blick konzentriert sich hauptsächlich auf den Thron Gottes und damit auf Gott selbst. Was er sieht und hört, beschreibt er in Bildern und Symbolen. Seine Umschreibung der vier Cherubim (Engel am Thron Gottes, Vers 7) darf beispielsweise nicht wörtlich genommen werden, sondern soll nur etwas über deren Eigenschaften aussagen (sie sind königlich, stark, intelligent usw.).

Von der Umgebung des Thrones aber schreibt Johannes wenig. Zu sehr zieht ihn die Herrlichkeit Gottes und der Engel an, sodass er kein Auge für anderes hat. Wir lesen nur von einem gläsernen Meer, das wie Kristall schimmert (Vers 6). Vielleicht würde Johannes heute von einem Lichtermeer sprechen. Für ihn ist der Himmel also ein Ort der Herrlichkeit.

Laut verschiedenen Aussagen der Bibel werden die Gläubigen die Ewigkeit aber nicht im Himmel verbringen. Nach 1000 Jahren kehren sie auf die Erde zurück (Offb 20,4; 21,1ff.). Aber Gott hat diese Erde völlig neu gemacht. Johannes versucht, auch sie mit menschlichen Begriffen und Bildern zu beschreiben, doch sein Blick fällt dabei hauptsächlich auf das neue Jerusalem – weil Gott dort wohnt.

Schon Jesaja spricht von der neuen Erde. In Kapitel 65,17–25 und 11,6–9 schildert er ein wenig von dem Leben dort. Die Texte in Kapitel 65 wurden teilweise missverständlich übersetzt. Deshalb sollen sie kurz erklärt werden.

Vers 20 – Damit ist nicht gemeint, dass auf der neuen Erde noch Menschen sterben. Es wird ja keinen Tod mehr geben! Jesaja will vielmehr sagen: Wer hier auf unserer Erde mit hundert Jahren stirbt, hat für die Menschen auf der neuen Erde nur das Alter eines kleinen Jungen. Während ein Hundertjähriger bei den Israeliten als von Gott gesegnet betrachtet wurde, ist dies vom ewigen Leben her gesehen einfach nichts.

Vers 23 – Kindersterblichkeit war damals ein typisches Problem, weil es nicht die medizinische Versorgung gab, die wir heute haben. Der Prophet will sagen: Auch diese Art von Leid wird es nicht mehr geben, weil sie keine Kinder mehr zeugen werden (Jesus sagt übrigens, dass die Menschen auf der neuen Erde nicht mehr heiraten werden, Mt 22,30).

Jesaja schildert anschließend paradiesische Zustände. Und genau das wird die neue Erde sein: Ein Paradies wie der Garten Eden. Deshalb können wir uns ein wenig vorstellen, wie es auf der neuen Erde sein wird, nämlich unbeschreiblich schön. Dort werden wir tun können, was uns Freude macht (Jesaja nennt zwei Beispiele: Für die Israeliten war es wichtig, Häuser bauen und Weinberge anlegen zu können; Händel würde es wahrscheinlich eher Freude machen, eine himmlische Musik komponieren und spielen zu können, die sein „Halleluja“ verblassen lässt). Auf jeden Fall werden wir dort mit den Menschen zusammenleben, die wir lieben, in einer Welt voller Naturwunder und einer prächtigen Hauptstadt. Das wichtigste aber ist, was Johannes in Offb 21,3 schreibt: Gott ist bei uns, und nichts wird uns mehr von ihm trennen!