Welchen Stellenwert hat für Gott die Natur und die zunehmende Umweltverschmutzung?

Die Ausbeutung der Natur, die bedenkenlose Verschwendung von Rohstoffen und die Verschmutzung der Umwelt ist heute zum Problem geworden. Hätte man sich an die ökologischen Gebote im Alten Testament gehalten, wäre die Entwicklung sicherlich anders verlaufen. Eine der Ursachen ist der im 19. Jh. aufgekommene Atheismus und Materialismus. Nachdem Nietzsche Gott für tot erklärt hat, fühlte sich der Mensch gegenüber niemanden mehr verantwortlich. Charles Darwins Erklärungsmodell für die Entstehung der Vielfalt des Lebens ohne die Hypothese Gott, seine Theorie vom Kampf ums Dasein und das Überleben des Stärkeren, der philosophische Materialismus von Karl Marx, der sich vom Volksdenken zum platten Materialismus entwickelte (ungehemmter Lebensgenuss auf Kosten anderer) – das alles führte zur Ausplünderung des Planeten Erde.

Gott hatte die Menschen jedoch aufgefordert, die Erde zu „bebauen" (also pflegen, gestalten) und zu bewahren (1 Mose 2,15). Deshalb wird Gott am Ende Rechenschaft von uns Menschen fordern, und er wird „die verderben, die die Erde verderbt haben" (Offenbarung 11,18). Dabei geht es nicht nur um ein moralisches Verderben, sondern auch um das Leid, dass wir Menschen über die Natur gebracht haben.

Leider leben wir heute in einer Gesellschaft mit Zwängen. Wollten wir wirklich konsequent, die Umwelt schützen, müssten wir auf Vieles verzichten: keine Kunststoffe, keine Waschmaschinen, Kühlschränke, kein elektrisches Licht, keine Heizungen, keine Medikamente ...). Das hieße letztlich, so zu leben wie unsere germanischen Vorfahren. Wir können also Umweltverschmutzung nicht mehr vermeiden. Sicher, ich brauche keinen Müll in den Wald zu werfen, ich kann meinen Müll sorgfältig trennen, Umweltschutzpapier verwenden usw. Aber all das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn ich einmal aufs Autofahren verzichte, aber schon beim Start eines Jumbos mehr Sprit verbraucht wird, als ich in zwei Jahren verbrauche, frage ich mich, was wir wirklich tun können. Wahrscheinlich können alle Maßnahmen die Belastung unserer Umwelt nur verringern und die Zerstörung verlangsamen, sie aber nicht wirklich verhindern oder gar beenden. Wir sind Teil eines die Umwelt zerstörenden Systems, und wir können das Rad der Zeit nicht mehr zurückdrehen. Vieles, was uns hilft (z. B. Medikamente), belastet auch die Umwelt. So stecken wir in einem Dilemma, dass Gott nur noch durch die Schaffung einer neuen Erde lösen kann (Offb 21,1–4).

Jürgen E. aus Moers