Warum erleben Nichtchristen Gebetserfahrungen?

„Gott sieht in seiner Liebe oft über die Unwissenheit von Menschen hinweg und hilft ihnen, obwohl sie ihn nicht kennen.“

Die Schreiber der Bibel bezeichnen die nichtchristlichen Gottheiten zwar als Götter, aber sie betrachten sie dabei nur als von Menschen erdachte Götzen. Sie sind weder lebendig, noch können sie das Leben eines Menschen beeinflussen (vgl. Jesaja 44,9-20). Trotzdem haben Nichtchristen anscheinend Erfahrungen mit ihren Göttern gemacht. Prophezeiungen sind eingetroffen, Menschen haben Führung erlebt und Kranke sind gesund geworden.

Nichtbiblische Prophezeiungen sind jedoch sehr allgemein gehalten. Sie nennen selten Zeiten, Personen, Orte und eindeutig nachprüfbare Ereignisse. Manche Weissagungen sind doppeldeutig, sodass sie sich auf jeden Fall erfüllen. Das gilt auch für Horoskope und Prophezeiungen in unserer Zeit. Manchmal sorgt auch das unbewusste Verhalten des Menschen dafür, dass ein erhofftes oder gefürchtetes Ereignis tatsächlich eintrifft. Diese „selbsterfüllenden Prophezeiungen" sind die Grundlage für den Erfolg aller Wahrsager.

Biblische Prophezeiungen haben einen anderen Charakter. Sie beschäftigen sich nicht mit Sensationen, sondern zeigen die Folgen auf, wenn man Gott (nicht) ernst nimmt. Von den 1800 historischen Voraussagen der Bibel haben sich schon über 1000 nachprüfbar erfüllt, während die restlichen Prophezeiungen noch in die Zukunft weisen.

Erlebt ein Nichtchrist von seinen Göttern anscheinend Führung und Hilfe, kann dies auch das Handeln Gottes sein, der in seiner Liebe über die Unwissenheit von Menschen hinwegsieht. Manche dieser Erfahrungen beruhen jedoch auf Zufällen und günstigen Umständen. Außerdem kann der Wunsch einen Menschen so sehr beeinflussen, dass sein Verhalten davon unbewusst gesteuert wird. Erfüllt sich der Wunsch, betrachtet er dies als Antwort der Götter auf seinen Glauben.

Führung wird in der Bibel anders beschrieben. Sie ist weder eine Verkettung glücklicher Umstände, noch Erfüllung des Wunschdenkens. Gottes Handeln sprengt oft alle menschlichen Vorstellungen. Es zeigt, dass Gott Pläne für unser Leben hat. Sein Eingreifen kann Erschrecken oder tiefe Freude auslösen. Er verändert den Menschen und hilft ihm, Entscheidungen zu treffen.

Erlebt ein Nichtchrist, wie eine Krankheit auf rätselhafte Weise abklingt, kann dies – wie oben erwähnt – auch von Gott kommen. Oftmals sind solche Heilungen jedoch nichts anderes als eine Befreiung von psychosomatischen Störungen.

Man weiß heute, dass Stress, Unzufriedenheit oder Ärger schwere körperliche Erkrankungen bis hin zum Krebs auslösen können. Schockierende Erlebnisse bewirken manchmal sogar Blindheit, Lähmungen, Sprachverlust oder Taubheit. Solche psychosomatischen Erkrankungen können normalerweise nur über die Lösung der inneren Konflikte dauerhaft geheilt werden. Der starke Wunsch und der Glaube an die heilige Figur, das Wunderwasser oder den Heiler können jedoch auch eine spontane Heilung bewirken. Sicherlich hat auch Jesus eine Reihe Menschen geheilt, die unter psychosomatischen Störungen litten. Viele seiner Wunder lassen sich jedoch nicht auf diese Weise erklären.

Auch heute erleben Menschen, wie Gott sie von unheilbaren Krankheiten befreit. Er ist eben kein erdachtes Wesen, sondern der lebendige und allmächtige Schöpfer der Welt.