Kann man an die Auferstehung der Toten glauben?

„Der den Menschen einmal erschaffen hat, kann ihn auch ein zweites Mal erschaffen.“ (Voltaire)

Menschen mit einem rein materialistischen Weltbild sind der Überzeugung, dass unsere geistigen und emotionalen Fähigkeiten nur Funktionen des Gehirns sind. Wird dieses beschädigt oder zerstört, werden auch Denken und Fühlen beeinträchtigt oder beendet. Ist der Körper gestorben, sind damit alle geistigen Funktionen tot. Der Mensch existiert nicht mehr. Deshalb kann er weder von den Toten auferstehen, noch den Lebenden als Geistwesen erscheinen.

Dem setzen die Spiritisten, Esoteriker und auch manche Christen entgegen: Der Mensch besteht aus dem vergänglichen Körper und einer unsterblichen Geistseele. Stirbt der Körper, kehrt diese wieder in ein geistiges Reich oder den Himmel zurück. Sie kann den Lebenden erscheinen oder in neue Körper schlüpfen (Reinkarnation).

Die Bibel kennt jedoch keine „unsterbliche Seele". Diese Ansicht kam erst im 3. Jh. n. Chr. aus dem griechischen Denken in das Christentum und wurde von der katholischen Kirche 1515 n. Chr. zur Glaubenslehre erhoben. Luther lehnte sie mit scharfen Worten als „Teufelslehre" ab, „die Christus Lehre mit Füßen tritt und vertilget" (M. Luther, Assertio omnium articolorum, deutsche Ausgabe, 1520).

Die Bibel zeigt vielmehr, dass der Körper des Menschen nach seinem Tod zerfällt (Sprüche 3,19.20) und alle seine geistigen Funktionen enden (Prediger 9,5.6.10). Tote können also weder denken, wollen, noch fühlen. Sie sind wirklich tot. Hier bewegt sich die Bibel noch auf der Ebene wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Doch was ist mit der Auferstehung? Ist sie überhaupt möglich, wenn es keine unsterbliche Geistseele gibt, die irgendwo aufbewahrt wird, bis sie einen neuen Körper erhält? Auch bei diesen Fragen müssen wir nicht unseren Verstand abschalten. Wer z. B. ein Computerspiel schreibt, erschafft eine Welt aus Energie (elektrischer Strom) und Information (Computerprogramm). Durch die Information entsteht aus der Energie eine Welt mit ihren „Lebewesen". Auch Gott hat durch Information Energie zu Atomen, Molekülen, zu Pflanzen, Tieren und Menschen geformt.

Die Information über ein Wesen in der künstlichen Welt des Computers kann nun auf einer Diskette abspeichert werden. Wird danach der Computer zerstört, ist zwar dieses Wesen „tot", aber es kann wieder zum Leben erweckt werden, wenn das Programm auf der Diskette in einem anderen Computer gestartet wird. Damit wird auch das „gestorbene" Wesen wieder „lebendig".

Genauso kann auch Gott die Information über uns wieder aktivieren (auch die in unserem Gehirn abgespeicherten Daten) und uns mit ihrer Hilfe neu erschaffen, sodass wir von den Toten auferstehen. Für Gott ist es dabei eine Kleinigkeit, „Programmfehler" auszumerzen und „schlechte Daten" zu löschen, sodass ein vollkommenes Wesen entsteht.